Splitboard Pionier Simon Graf

„Mr. Splitboards“ Simon Graf über Durchhaltevermögen, eine ungewöhnliche Sporthistorie und die Liebe zum Splitboarden

Mit Baujahr 1973, geboren am Bodensee, habe ich die klassische Evolution vom Ski-Kind zum Snowboard-Teenie durchlaufen. Die Berge waren schon immer meine große Leidenschaft. In den späten 1980er Jahren habe ich mir oft gewünscht, die Tourenleidenschaft mit dem Snowboard verbinden zu können. Aber bis weit in die 1990er Jahre habe ich Tourenski benutzt.
Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, mein Snowboard auf den Rücken zu schnallen und es mit Schneeschuhen an den Füßen den Berg raufzutragen. Schneeschuhe bringen zu viele Nachteile mit sich. Und die zu jener Zeit angebotenen Splitboards waren viel zu schwer, zudem waren die Bindungssysteme nicht wirklich vertrauenerweckend.

Entscheidendes System: Das zweiteilige Splitboard

Als einer der ersten in Europa konnte ich 1999 mit einem zweiteiligen Splitboard von Voilé auf Tour gehen. Sofort war ich vom Potential dieses Splitboards und seines Systems hundertprozentig überzeugt: einfach in der Handhabung, robust, zuverlässig. Ein Potential, das drei- oder vierteilige Splitboards meiner Meinung nach nie hatten. Beim Zweiteiler bleibt der Rücken im Aufstieg frei von Ausrüstung, die ich nur für die Abfahrt benötigen würde. Und in der Abfahrt habe ich mit dem Zweiteiler die stabilste Variante eines Tourensnowboards, die technisch möglich ist. Wie sich langfristig – bis heute – zeigen sollte, war meine Einschätzung goldrichtig.

Ich wurde Teilhaber bei Voilé Europe, einer kleinen Company, die ab 1999 zweiteilige Splitboards aus den USA importierte. Die ersten Jahre waren harte Überzeugungsarbeit. Snowboarder standen dem Splitboard mit großer Skepsis gegenüber. Wir mussten sie aufs Board bringen – und das ging nur direkt am Berg. Viele Wochenenden verbrachten wir in den Skigebieten und boten Testboards an. Fehlentwicklungen anderer Hersteller machten die Arbeit für uns nicht leichter. Doch die Voilé-Splitboards mit ihrem robusten und überaus zuverlässigen Bindungssystem funktionierten!

Lichtblick dank Lizenzen für Bindungen

Der Durchbruch ließ dennoch auf sich warten. Im Jahr 2005 konnten wir gerade einmal rund 150 Splitboards verkaufen. Wirtschaftlich ein Desaster aber mit dem Herzen nach wie vor überzeugt. Mein Partner bei Voilé Europe stieg aus, doch mein Glauben in den Markterfolg des zweiteiligen Splitboards blieb unerschüttert. Voilé begann, Lizenzen für ihr Bindungssystem günstig anzubieten. Ein Lichtblick! Als Burton Snowboards seine marode Splitboard-Sparte endlich auf das Voilé System umstellte, ging es langsam bergauf. Nun begannen immer mehr Hersteller, Splitboards zu bauen. Nebenbei promotete ich das Splitboard auf anspruchsvollen Touren, wie etwa auf den Piz Buin. Und es tat sich noch mehr: Spark war die erste Company, die ausschließlich Splitboard-Bindungen baute. Ab etwa 2010 trug sich dann meine Firma, war wirtschaftlich erfolgreich.

Splitboarden wird ein Markt

Jetzt kam der „Schneeball“ immer mehr ins Rollen. Die Auswahl an Marken, Shapes, an Bindungen und Zubehör wuchs von Saison zu Saison. Und stets wurden die besten Produkte in meinem Online-Shop von www.splitboards.eu vertrieben. Immer nur das Material, das mein Team und ich selbst intensiv getestet haben. Aus den Test-Wochenenden in Skigebieten wurden Camps mit Gästen. Dafür baute ich eine Hütte im schneereichen Montafon. Unter www.huettle.at ist seit 2004 die Splitboard-Base der Alpen zu finden. Tausende Snowboarder sind hier schon zu Splitboardern geworden.

Und wir taten noch mehr, um die Splitboard Community zu vergrößern: seit 2006 ist das „Climb-the-Mountain“ der jährliche Szenetreff in Europa. War es anfangs nur eine handvoll Eingefleischter, treffen sich heute rund 100 Splitboarder jedes Jahr auf der Bielerhöhe in der Silvretta zum größten Splitboard Testival der Alpen. Unterstützt von führenden Herstellern kann hier brandneues Material getestet werden.

Vom Pionier zur Marke: Mr. Splitboards

Irgendwann hat mal jemand „Mr. Splitboards“ aus Spaß zu mir gesagt und es setzte sich fest. Meine Erfahrung hat mich zu Mr. splitboards gemacht. Es gibt niemanden sonst in Europa, der so lange und so erfolgreich den Europäischen Splitboard Markt aufgebaut hat und die Splitboards technisch zu dem gemacht hat, was sie heute sind: 1:1 auf Augenhöhe mit einem Tourenski.

Wenn man über 20 Jahre jeden Winter mit Snowboardern aller Könnens-Stufen Splitboards testet und weltweit in Camps von Kanada über Schweden bis Kirgistan auf Tour ist, als Skitourenführer Ausbildungskurse für den Deutschen Alpen Vereins (DAV) leitet, muss man einfach nur zuhören und erhält dadurch einen unbezahlbaren Erfahrungsschatz. Ein Wissen, das nun in meiner eigenen Splitboard-Linie mr.splitboards Früchte trägt, drei verschiedene Modelle, die in Deutschland produziert werden und die Essenz des Splitboardens ermöglichen.

Heute ist Splitboards Europe der europaweit führende und größte Onlineshop mit den Top-Marken und allem Zubehör und Ersatzteilen, was zum Splitboarden gebraucht wird. Und mit rund 20 Camps pro Jahr, bei denen Interessierten der Sport nahegebracht wird, wo aber auch anspruchsvolle Touren geplant und gegangen werden. Die geballte Kompetenz von einem Anbieter.

mr.splitboards – Ein Name, den ich mir über viele Jahre verdient habe. Durch über 20 Jahre Engagement und Leidenschaft für das Splitboarden.

Simon Graf
Mr. Splitboards

Simon Graf (Unternehmer) – Wikipedia

Historie Youtube: https://youtu.be/dbm6WbEiBKY

Climb the mountain Youtube:
https://youtu.be/t3neM42saNk
Splitboards Europe
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