Gelebter Alpinismus!
Einen besonderen Stellenwert unter unseren Ausbildungskursen nimmt der Aufbaukurs ein: maximal 6 Teilnehmer für die das Alpine deutlich im Vordergrund steht. Weiter sollten Material, gute bis sehr gute Ausdauer und alpines Grundlagenwissen vorhanden sein. Die 6 Kandidaten des diesjährigen Aufbaukurses haben alle Voraussetzungen erfüllt – und so konnten wir richtig aus dem Vollen schöpfen!
Tag 1: Madrisella 2.400
Mit ihrem ausgesetzten Grat rauf zum Gipfel bildete sie den Auftakt unserer Ausbildungstage. Über die Ostflanke ging die Abfahrt bis ins Tal: also von 2.400 m bis hinab auf 700 m … mal eben so. nach der Tour war noch längst nicht Feierabend! Es ging rauf aufs Grasjoch zum LVS-Pieps-Testfeld. Hier wurde das LVS-Wissen für die nächsten Tage nochmal aufgefrischt.
Tag 2: Rütihorn 2.340 m
Direkt mit Start am Hüttle auf rund 970 m Höhe ist das eine durchaus lange Tour. Gerade im Schlussabschnitt noch dazu durch sehr ausgesetztes Gelände. Das Gweiltal war ein wahrer Traum, der wohl wirklich kaum begangen wird. Uns bot sich eine ganz besondere Stimmung. So wie es aussah, war bis kurz unterhalb des Gipfels diesen Winter wohl noch kein Tourengeher gekommen. Da nicht alle den Gipfelsturm im Klettergrad 1-2 in Softboots meistern wollten, haben wir es beim Versuch belassen – und aus Team-bildenden Gründen auf den Gipfel verzichtet.
Tag 3: Im Whiteout …
Bisher lachte immer die Sonne vom Himmel, aber für den 3. Tag war schon die Vorhersage schlecht. Daher begaben wir uns auf eine Orientierungsübung: Bei noch guter Sicht fuhren wir in die Schweiz hinüber ab, um dann am Nachmittag auf dem Rückweg nach Österreich in einen kompletten Whiteout zu geraten. Teils lag die Sicht nur um 10 Meter. Jetzt hieß es, den richtigen Weg zu finden und sich trotz der extremen Verhältnisse in Ruhe sicher zu orientieren. Dabei stiegen wir z. B. auf ein namenloses Joch auf, wobei der sehr steile Anstieg jeden von uns an seine Grenzen bezgl. seiner persönlichen Spitzkehrentechnik brachte. Ich mach‘ es kurz: Natürlich fanden wir alle wieder den Weg retour.
Tag 4: Hochalpin 2.980 m
Mehr Fahrspaß, mehr Höhe – so ging es in die Silvretta auf gut 3.000 Meter. Hinauf auf einen namenlosen Pass, der aber eine hammermäßige Aussicht bietet. Und eine traumhafte, nordseitige Abfahrt nach dazu. Mit gut 1.300 hm Aufstieg ein würdiger Einblick ins Hochalpine.
Auch bei der großen LVS-Übung mit simulierter Mehrfachverschüttung gaben alle ein gutes Bild ab. So konnte ich am Ende unseres Aufbaukurses 6 neue Splitboarder im Kreise des Splitboard Alpinismus willkommen heißen. Und in eine hoffentlich auch weiterhin erfolgreiche Tourensaison entlassen.
Vielen Dank an euch, ihr seid ein Hammer-Team gewesen! Jeder für jeden, einer für alle!
Euer Simon
von Splitboards Europe
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