Peter Bauer hat ein komplett neuen Shape am Markt. Mit dem Metamorph will Amplid einen neuen Standard setzten für ultraleichte Splitboards. Ob der deutschen Brand das gelingt, hat mr.splitboards Simon Graf im Langzeittest herausgefunden.
Die Länge mit 155 soll sich verhalten wir 166 – aber die gute Wendigkeit haben, die man sich an schwierigen Tagen wünscht.
Langzeittest: Amplid Metamorph (Splitboard)
Setup: Amplid Metamorph (155), G3 Felle, Spark Arc Pro
Zeitraum: Dezember–April 2024/25 · Umfang: ca. 60 Touren
Gebiete & Bedingungen: Schweden, Österreich, Schweiz – von hart bis Softboot-tief, Powder bis maximal kniehoch
Konzept & erster Eindruck
„Kurz, aber effektiv“: In 155 fährt sich das Metamorph spürbar wie ein längeres Board (≈166). Kompakte Länge trifft viel effektive Kante – am Berg klar nachvollziehbar.
Aufstieg
- Gewicht: sehr leicht – angenehm auf langen Zustiegen.
- Kantenhalt: sicher auf harten Querungen; mit G3-Fellen effizient, kaum Wegrutschen.
- Wendigkeit: kurze Gesamtlänge erleichtert Spitzkehren ohne Verlust an Spurtreue.
Abfahrt
- Kantenhalt: sehr gut auf hartem Untergrund, berechenbar, kein plötzliches Wegrutschen.
- Laufruhe: vermittelt trotz 155 die Stabilität eines längeren Boards.
- Agilität: schnelle Richtungswechsel, aktiver Fahrstil wird belohnt.
Powder
Für die (relativ kurze) Länge überraschend guter Float und klar über dem, was viele 155er liefern. Ein echtes 165er hat in tiefem Schnee mehr Reserven, doch bis kniehohem Schnee macht das Metamorph ordentlich Spaß.
Harte & gemischte Bedingungen
Von Bruchharsch bis Refreeze: ruhig, spurtreu, kalkulierbar; die Nose bleibt stabil, kein nervöses Flattern. Im Gegenteil, gerade im Skigebiet beim „Ballern“ war es mir fast ein Tick zu aggresiv.
Haltbarkeit
- Materialermüdung: keine spürbaren Ermüdungen nach ~60 Touren.
- Verschleiß: Kanten/Belag/TopSheet optisch nahezu tipptopp.
- Hardware: keine Auffälligkeiten mit der Spark Arc Pro.
Für wen?
Tourenorientierte Rider (unisex), die Leichtigkeit, starken Kantenhalt und Agilität suchen sowie oft Mixed Conditions fahren. Das Short-&-Effective-Konzept geht auf.
Größenwahl & Setup
Wer häufig Powder > kniehoch oder viel Gepäck fährt, kann eine Nummer länger als Splitboard erwägen. Für klassische Tourentage ist 155 eine stimmige Balance. G3 Felle + Spark Arc Pro harmonieren sehr gut.
Fazit
Maximal kurz, dennoch effektiv: fährt sich in 155 wie 166, sehr guter Kantenhalt beim Auf- und Abstieg, solider Float bis kniehohen Powder, dazu hohe Alltagstauglichkeit und Haltbarkeit.
Pro: sehr leicht, überdurchschnittlicher Kantenhalt, agil, „fährt länger als es ist“
Contra: in sehr tiefem Powder hat ein 165er Vorteile
Ich gebe es gerne zu, wenn es nicht ein Shape von Peter Bauer gewesen wäre, dann hätte ich den Langzeittest gar nicht gemacht.
Es hat sich einmal mehr bewahrheitet: Es lohnt sich, Dinge neu zu denken – und sich darauf einzulassen.
Danke Peter – hat ehrlich Spaß gemacht 🙂
https://www.splitboards.eu/splitboards/amplid


