Splitboard Guide 2025/26 – der komplette Leitfaden von Simon – mr.splitboards

Seit 1999 teste ich Splitboards im echten Tourenbetrieb. Dieser Guide bündelt meine Erfahrungen: Shapes, Größenwahl, Bindungs-Systeme, Boots, Felle, Sicherheit, Setup-Tipps – alles, was du für die Saison 2025/26 wissen musst.

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Was ist ein Splitboard?

Ein Splitboard ist ein Snowboard, das sich für den Aufstieg längs teilen lässt (meist 2-teilig). Mit Fellen gehst du wie mit Tourenski bergauf; am Gipfel steckst du beide Hälften werkzeuglos zu einem Board für die Abfahrt zusammen. Du nutzt dieselbe Aufstiegsspur – und fährst in der Abfahrt wie ein Solid-Board.

Mr. Splitboards Expert Tip: Mit dem passenden System fährt ein Splitboard praktisch wie ein One-Piece-Board. Maßgeblich sind Shape, Flex, Kante und Bindungssteifigkeit – nicht die Teilung.

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→ Zu allen Splitboards

Shapes, Rocker, Camber & Flex

Der Shape bestimmt Auftrieb, Kantengriff und Stabilität. Für Backcountry & Powder sind Directional-Shapes mit längerer Nose und leichtem Setback im Vorteil.

Die wichtigsten Konzepte

  • Directional: Eine Fahrtrichtung bevorzugt; mehr Auftrieb, ruhig bei Speed.
  • Taper: Nose breiter als Tail – surfig, wendig im Tiefschnee.
  • Camber/Rocker: Camber = Grip & Pop; Rocker (v. a. in der Nose) = Frühauftrieb. Hybrid ist oft der beste Touren-Kompromiss.
  • Flex: Weicher = fehlerverzeihend, härter = präzise & schnell. Für Touren: mittel bis mittelhart.

Pro Directional/Taper:

  • Maximaler Auftrieb im Powder
  • Ruhig bei großen Turns

Beachte:

  • Switch weniger neutral
  • Kürzeres Tail verlangt saubere Technik auf harten Querungen

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Größenwahl & Boardbreite

Richtwerte für Touren (inkl. Rucksackgewicht):

Allround: Körpergröße ± 0 bis +5 cm. Powder-Fokus: Körpergröße +5 bis +10 cm (Taper/Directional fahren gefühlt kürzer).

Schuhgröße (EU)FahrergewichtEmpfehlung Boardbreite / WaistHinweis
bis 39< 70 kg< 26 cm„normal“ bis max. ~25,8–25,9 cm
39 – 43> 65 kg≤ 26 cmÜbergangsbereich; 25,6–26,0 cm meist ideal
ab 43> 70 kg≥ 26 cm„mid-wide/wide“: 26,0–26,8 cm+

Praxis-Hinweise: Breite Bindungsbasen, geringer Stance-Winkel (z. B. < +12°) oder flacher Setback können mehr Breite benötigen (+0,2–0,4 cm). Bei stark positivem Winkel vorne und schmalen Basen sind schlankere Waists oft ausreichend.

Boot-Überstand: mid-wide/wide verhindert Boot-Drag auf harten Querungen.

→ Splitboards ansehen | → Größenberatung mit Simon

Bindungs-Systeme: Puck vs. mechanisch

Puck-System (z. B. Spark/Voilé/Burton Hitchhiker)

  • Einfach, bewährt, hohe Kompatibilität
  • Wenig Teile, leicht zu warten
  • Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Mechanische Systeme (z. B. Karakoram/Plum)

  • Maximale Kopplungssteifigkeit Board↔Bindung
  • Direktes Ansprechverhalten, je nach Serie mehr Dämpfung

Faustregel: Puck für Einstieg bis Allround-Touren; Mechanik für maximale Präzision, steile Lines, höhere Fahrergewichte.

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→ Zu den Bindungen | → Interface-Teile & Ersatz

Splitboard-Bindungen (Überblick)

  • Puck-Bindungen: Spark R&D, Burton Hitchhiker, Voilé – leicht, unkompliziert, tourentauglich.
  • Mechanik-Bindungen: Karakoram (u. a. Connect-Serie), Plum – sehr steif & präzise.
  • Union: Komfortable Kunststoff-Base; im Aufstieg etwas verwindungsfreudiger als Alu-Basen.

Expert Tip: Achte auf Steighilfe-Stufen, Handschuhtauglichkeit der Ratschen, Ersatzteil-Verfügbarkeit.

→ Alle Bindungen ansehen

Softboot vs. Hardboot

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Softboot – Pro:

  • Surfiges Fahrgefühl, dämpfend & komfortabel
  • Vertrautes Snowboard-Handling

Softboot – Beachte:

  • Im Aufstieg weniger effizient
  • Präzision abhängig von Boot/Bindung

Hardboot – Pro:

  • Sehr effizient im Aufstieg
  • Präzise Kantenarbeit auf harter Traverse

Hardboot – Beachte:

  • Abfahrtsgefühl weniger „surfig“
  • Feintuning (Cuffs, Spoiler, Plates) nötig
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Meine Praxis: Für die meisten Tourenfahrer liefert ein guter Softboot den besten Mix aus Komfort & Spaß.

→ Zu den Boots

Felle, Harscheisen & Stöcke

Felle

  • Mohair: Leicht & gleitfreudig, temperaturempfindlicher
  • Nylon: Robust & griffig, etwas schwerer
  • Mischfelle: Allround-Kompromiss

Wo kommt der Grip her ?
Ein wesentlicher Bestandteil ist die Frage, wo der Grip wirklich benötigt wird.
Der meiste Halt kommt direkt unter der Bindung, da dieser Bereich der entscheidende Punkt für die Traktion ist.
Das Material an der Spitze und am Ende der Felle erzeugt jedoch unnötigen Widerstand, den man vermeiden kann.
Durch den Verzicht auf überflüssige Materialen und durch den Einsatz alternativer Materialien wird das Gleiten und die Effizienz deutlich verbessert, ohne den Grip zu beeinträchtigen.

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Harscheisen

Auf hartem, steilem Untergrund unverzichtbar – besser früh als zu spät anlegen. Jede Bindung hat ihre eigenen Harscheisen. Die Harscheisen sind nicht kompatibel. Da könnt ihr also nichts falsch machen. Unser SET Konfigurator bietet euch nur die passenden an.

Stöcke

Teleskopstöcke, große Teller, solide Verschlüsse, handschuhtauglich. Das wichtigste ist das Packmaß. Es sollte max 40cm betragen.
Nur wenn die Stöcke in den Rucksack passen, kann man sie am Gipfel bei allen Bedingungen schnell und safe verstauen.

→ Felle & Zubehör | → Harscheisen | → Tourenstöcke

Lawinen-Sicherheit & Pflichtausrüstung

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  • LVS-Gerät, Sonde, Schaufel (immer!)
  • Airbag-Rucksack optional, Erste-Hilfe, Biwaksack
  • Planung: Lawinenlagebericht, Exposition, Höhenstufen, Timing/Strahlung
  • Gruppe: Kommunikation, Abstände, Spitzkehrentechnik üben

Praxis: Defensive Entscheidungen schlagen jedes Material-Upgrade. Regelmäßiges Training ist Pflicht.

→ LVS-Geräte | → Sonden | → Schaufeln

Setup: Stance, Winkel, Highbacks & Kantentricks

  • Stance: Schulterbreit bis leicht breiter; steil = eher kompakter
  • Winkel: Allround +15°/−9° bis +18°/−12°; Freeride vorn oft etwas mehr + . Mein Stands: Vorn +25 / Hinten +10 – das schont die Gelenke.
  • Setback: 1–3 cm (Allround), mehr für Tiefschnee
  • Highbacks: Leichter Forward-Lean für Kantenkontrolle für Tour etwas neutraler. Immer im RIDE Modus aufsteigen. Der Boot braucht unbedingt den Kraftschluss zum Highback um den Ski zu kontrollieren. 
  • Traverse-Trick: Gerade Kante tal-/hangseitig außen (Hälften tauschen) für mehr Halt beim Queren
  • Spitzkehre: Üben, üben und nochmal üben und zwar in einfachem Gelände. Wenn da der „Kick“ etc sitz, dann geht es auf Tour.

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Pflege, Wartung & Ersatzteile

  • Felle trocknen, Kleber sauber halten, Lagerfolie nutzen am Besten mit Skinny!
  • Schrauben/Clips regelmäßig prüfen (nicht überziehen)
  • Kanten entgraten, Belag wachsen; Ersatz-Pins/Ratschen im Pack

→ Ersatzteile & Service | → Wachs & Pflege

​Schnelle Empfehlungen nach Fahrstil

Einsteiger / Allround

  • Board: Directional All-Mountain, Hybrid Camber/Rocker
  • System: Puck (Spark/Voilé/Burton Hitchhiker)
  • Boots: Mittlerer Flex, solider Fersenhalt
  • Felle: Mischfelle

Powder-Fokus / Freeride

  • Board: Directional mit Taper, längere Nose
  • System: Mechanik (Karakoram/Plum) oder steife Puck-Kombi
  • Boots: etwas straffer
  • Harscheisen: Pflicht auf eisigen Passagen

Steile Lines / Schwerere Fahrer

  • Board: Länger & torsionssteif
  • System: Mechanik für maximale Kopplung wenn nötig.
  • Boots: fester Flex

→ Komplette Sets (-20 % bis -40 %) | → Individuelle Beratung mit Simon

​FAQ

Fährt ein Splitboard wie ein Solid-Board?

Ja – mit passendem System & sauberem Setup. Entscheidend sind Flex, Shape, Kante und Bindungssteifigkeit.

Puck oder mechanisch – was passt zu mir?

Puck ist simpel & vielseitig (Einstieg bis Allround). Mechanik liefert das Maximum an Steifigkeit & Direktheit.

Softboot oder Hardboot?

Softboot = surfig & komfortabel; Hardboot = maximal effizient im Aufstieg. Für die meisten Tourenfahrer ist ein guter Softboot die beste Wahl.

Welche Länge soll ich nehmen?

Allround etwa Körpergröße bis +5 cm; Powder +5 bis +10 cm. Gewicht, Rucksack & Boot-Breite berücksichtigen.​

Glossar

Camber: Vorspannung für Kantengriff & Pop.
Rocker: Aufbiegung für Auftrieb.
Taper: Breitere Nose als Tail.
Setback: Bindung nach hinten versetzt.
System/Interface: Verbindung Bindung↔Board (Puck/Mechanik).